Was ist Schnarchen?
Als Schnarchen (im medizinischen auch Rhonchopathie genannt) bezeichnet man das ratternde Geräusch, welches sich aufgrund der Vibrationen beim Atmen in den oberen Atemwegen eines Menschen einstellt. Diese Vibrationen können dadurch entstehen, dass die ringförmige Muskulatur um die oberen Atemwege im Schlaf besonders entspannt ist, und damit der obere Teil der Luftröhre nicht ausreichend Widerstand aufbauen kann, um den beim Einatmen entstehenden Unterdruck etwas entgegenzusetzen. Daher fällt der obere Teil der Luftröhre zusammen und es kommt zu einer Behinderung der Atemwege und infolge dessen zu den Vibrationen, die zu flatternden Bewegungen des Gaumen und des Zäpfchens führen und somit das das wohlbekannte Knattern auslösen.
Schnarchen oder Schlafapnoe?
Es wird zwischen zwei Formen des Schnarchens unterschieden: Einmal das primäre , einfache Schnarchen und das Apnoisches Schnarchen. Das einfache Schnarchen ist im Gegensatz zum apnoischen Schnarchen nicht unmittel gesundheitsgefährdend. Meistens führt auch nicht zu Schlafstörungen des Betroffenen Schnarchers (wobei es auch schon mal vorkommt, dass jemand von seinen eigenen lauten Schnarchgeräuschen wach wird!). Normales Schnarchen geht es auch nicht mit Atemstörungen einher.
Das apnoische Schnarchen dagegen kann aufgrund von Sauerstoffunterversorgung u.a. Auswirkungen auf das Herz und das Gehirn haben. Bei Verdacht auf Vorliegen dieses Krankheitsbildes sofort von einem Arzt untersucht werden! Apnoisches Schnarchen bedeutet, dass der Betroffene häufiger in der Nacht aufgrund von Atemnot wach wird. Das geschieht dadurch, dass es bei dieser Form des Schnarchens zu einem kompletten Verschluss des Rachenraumes und in Folge dessen zu einer Atempause kommt. Die verminderte Sauerstoffzufuhr im Gehirn löst dann eine Weckreaktion (Arousal) aus. Der Betroffene ist aufgrund dieser Schlafstörungen häufig in seiner psychischen und physischen Verfassung beeinträchtigt.
Was Schnarchen auslöst
Woran liegt es jedoch, dass einige Menschen regelmäßige Schnarcher sind, während andere nur selten bis gar nie schnarchen? Die Gründe sind häufig in der physischen Konstitution des Einzelnen zu finden, aber auch äußere Faktoren wie Alkoholkonsum können Auslöser für das nächtliche „Sägegeräusch“ sein. Meistens sind aber mehrere Faktoren ausschlaggebend dafür, dass wir schnarchen bzw. die Faktoren bedingen einander.
Anatomische Ursachen für Schnarchen:
- ein vergrößertes Zäpfchen (Uvula) kann Schnarchen auslösen, da dadurch die Atemwege verkürzt werden
- auch ein schlaffes Gaumensegel, vergrößerte Gaumenmandel und Schleimhautfalten im Rachen verhindern ein unbehindertes Atmen, und begünstigten somit das Schnarchen
- Eine Kieferfehlstellung kann ebenso Grund fürs Schnarchen sein
- wie auch Nasenscheidwandverkrümmungen und Nasenpolypen. Durch diese Faktoren wird das Atmen durch die Nase erschwert und führt zu dem bekannten Schnarchgeräusch.
- Übergewicht und das daraus resultierende „Doppelkinn“ werden auch häufig als Übeltäter diagnostiziert. Dieses führt zu einer vermehrten Fettbildung im Rachenraum und damit auch zu einer Behinderung der Atemwege. Aber auch generelles Übergewicht fördert das Schnarchen, da der Atmungsapparat durch fehlende Muskeln nicht ausreichend genug gestützt ist, und somit Vibrationen, die Schnarchen auslösen, herbeiführen.
- auch der Körperbau trägt zum Schnarchen mit bei: Männer sind beispielsweise die häufigeren Schnarcher, da ihre Atemwege enger sind als bei Frauen.
Temporäre Ursachen für Schnarchen:
Als Temporäre Gründe oder Auslöser werden diese bezeichnet, die nur für eine Zeitlang auftreten oder als äußere Faktoren gesehen werden können, die einfach beseitigt werden können:
- Schlafposition: Häufig reicht es Schnarchen zu verhindern, wenn man die Schlafposition ändert. Denn die Rückenlage fordert das Schnarchgeräusch geradezu heraus! In dieser Position fällt der Unterkiefer zurück, die Zunge rutscht damit weiter in den Rachen, und die Atemluft muss somit durch den verbleibenden Rachenraum gedrückt werden.
- Schnupfen ausgelöst durch eine Erkältung, aber auch eine Allergie oder eine Nasennebenhöhlenentzündung können durch eine behinderte Nasenatmung zeitweises Schnarchen herbeiführen. Dies kann auch Menschen betreffen, die sonst nie bis kaum schnarchen. Häufig atmet man dann durch den geöffneten Mund, und verstärkt damit den Schnarcheffekt, da dadurch der Mund austrocknet und somit das Schnarchen begünstigt.
- Verdauungsprobleme, herbeigeführt durch falsche Ernährung, Lebensmittelunverträglichkeiten, Stress beim Essen und ungenügendes Kauen, sind Faktoren, die bei der Förderung von Schnarchen massiv unterschätzt werden. Ist die Darmtätigkeit beeinträchtigt, so führt das zu Fehlverdauungen mit Fermentationsprozessen. Diese Prozesse bewirken häufig eine Erschlaffung der Rachenmuskulatur, und bedingen somit das Schnarchen. Falsche Ernährung sind auch häufig Verursacher von Übergewicht, welches sich auch negativ auf das Atmungsapparat auswirkt.
- Alkoholkonsum: Nach einigen Gläsern Wein oder ein paar bunt gemixten Cocktails mutiert man schnell zu einem regelrechten Schnarchleistungsgerät. Alkohol beeinflusst nämlich auch die Verdauung und bewirkt zusätzlich eine Entspannung der Rachenmuskulatur. Dadurch senkt sich der Gaumensegel ab und schwenkt stärker in der Atemluft, und erzeugt somit das Schnarchgeräusch. Schnarchen durch Alkohol kann man vermeiden, indem man mindestens vier Stunden vor dem zu Bettgehen kein Alkohol mehr zu sich nimmt. Übrigens: Durch seinen hohen Kaloriengehalt ist Alkohol auch häufig ein Förderer von Übergewicht, welches Schnarchen auch auslösen kann.
- Rauchen fördert in vielerlei Hinsicht das Schnarchen. Der eingeatmete Zigarettenrauch führt zu Schwellungen bei den Schleimhäuten der Nase und Weichteilen des Rachens. Zudem wird die Schleimbildung im Rachen angeregt. All diese Faktoren bewirken eine Behinderung des Atemflusses, und damit das Schnarchen. Das Nikotin wirkt außerdem wie auch Alkohol entspannend auf die Rachenmuskulatur und dient als zusätzliches Auslösekriterium. Desweiteren schädigt regelmäßiges Rauchen auch die Nerven der Atemwege.
- Schlaf- und Beruhigungsmittel haben einen ähnlich entspannenden Effekt auf die Rachenmuskulatur wie beispielsweise Nikotin und Alkohol. Man geht damit einen zweischneidigen Deal ein: Man selbst kann zweitweise vielleicht ganz gut schlafen, der Beischläfer aber spätestens durch die entstehenden Schnarchgeräusche nicht mehr.
Schlussfolgerung
Viele dieser genannten Auslöser sind leicht zu begradigen, entweder durch eine Umstellung seiner Lebensverhältnisse wie Abnahme bei Übergewicht und der Verzicht auf Zigaretten oder Alkohol. Bei anderen Faktoren wie einer verstopften Nase, oder auch körperlichen Dispositionen, gibt es noch immer eine Vielzahl an Hilfsmittel, die Abhilfe schaffen. Wichtig ist es die Ursachen seines Schnarchens herauszufinden, und dann ganz konkret etwas dagegen zu unternehmen.
An dieser Stelle empfehlen wir unseren Leitfaden Was tun gegen Schnarchen zu lesen: hier finden sich alle wirkungsvollen Mittel gegen Schnarchen.